22. Januar 2024

Aus für die AGH-Maßnahme Stromspar Check in Bremen bei der WaBeQ – Bundesprogramm läuft weiter!

Inmitten der aktuellen energiepolitischen Herausforderungen kommt dem Bundesprogramm „Stromspar-Check“ eine Schlüsselrolle zu. Es widmet sich mit voller Kraft der Aufgabe, überall in Deutschland die Möglichkeiten des Energiesparens nahe zu bringen. Insbesondere richtet sich das Programm an Bürgergeldempfängerinnen und
-empfänger und einkommensschwache Haushalte. Den Stromspar-Check gibt es inzwischen seit über 10 Jahren auch in Bremen. Träger der Maßnahme ist die Waller Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft mbHg mit Sitz im Bremer Westen.

Die Kernaufgabe des Stromspar-Checks erstreckt sich über die Beratung und den Austausch von kleinen elektrischen Verbrauchsmitteln, von Energiesparlampen bis hin zu Kühlgeräten. Und das direkt vor Ort, bei den Menschen zu Hause. Die Beratung ist kostenlos, weitere finanzielle Unterstützung haben die „Stromspar-Checker“ ebenfalls im Gepäck. Das Bremer Team gehört im bundesweiten Vergleich zu den Top 5 der Stromspar-Check-Initiativen. Tausende Haushalten spartendurch die Beratung bares Geld! Alleine in Jahr 2023 wurden in Bremen 811 Haushalte gecheckt.  Durch die Spaßmaßnahmen, wie z.B.  den Tausch von Sparartikeln, konnten über deren Lebensdauer mehrere 100.000 € eingespart werden!

Die aktuelle Lage zur Durchführung des Programms in Bremen gestaltet sich jedoch herausfordernd, da die Durchführung und Finanzierung eng an Maßnahmen zur Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt gekoppelt ist – die im Rahmen der Einsparungen gestrichen wurden. Der komplette Wegfall dieser so genannten AGH-Plätze (Arbeitsgelegenheiten) hat zweierlei gravierende Auswirkungen: zum einen soziale für die Menschen, die nun ihre Beschäftigung verlieren, ihren Zuverdienst zum Bürgergeld und eine sinnvolle, den Alltag strukturierende Aufgabe, die ihnen einen gute gesellschaftliche Teilhabe sichern. Und zum anderen ökologische, denn noch immer sind Millionen Haushalte bundesweit ungeprüft und stoßen mehr CO2 aus, als sie müssten. Im Zuge des Klimawandels müssten jedoch alle möglichen, auch kleinen Schritte gegangen werden, jede und jeder müsste bei sich selber anfangen, um diesen mindestens zu verlangsamen. Den Stromspar-Checks kommen somit eine immer dringlicher werdende Aufgabe zu.

Der „Stromspar-Check“ in Bremen sieht sich aktuell zudem mit einem steigenden Bedarf an Beratungen konfrontiert, während aber die Mittel zur Umsetzung schwinden. Besonders bedeutsam ist dabei der Aspekt, dass der Stromspar-Check nicht nur eine Antwort auf den Energieverbrauch bietet, sondern auch einen interessanten Arbeitsbereich für AGH-Teilnehmende darstellt. Abseits von rein handwerklichen oder Hilfstätigkeiten eröffnet diese Maßnahme einen faszinierenden und abwechslungsreichen Arbeitsbereich für Langzeitarbeitslose.

Die AGH-Teilnehmenden leisten als Stromspar-Checker einen wichtigen Beitrag, indem sie in Beratung und Austausch von elektrischen Verbrauchsmitteln eingebunden werden. Dies ermöglicht nicht nur einen praxisnahen Einblick in energieeffiziente Technologien, sondern fördert auch die berufliche Vielfalt und persönliche Entwicklung der Teilnehmenden. Die Problematik der gestrichenen AGH-Plätze unterstreicht somit nicht nur die finanziellen Engpässe, sondern auch den Verlust an wertvollen Arbeitsmöglichkeiten und
-erfahrungen für diejenigen, die von diesen Maßnahmen profitieren könnten.

Trotz dieser Schwierigkeiten bleibt der Stromspar-Check von entscheidender Bedeutung. In einer Zeit, in der die Energiekrise akut ist und steigende Kosten viele Haushalte belasten, leistet dieses Programm einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und entlastet gleichzeitig die Bürger von unnötigen Energiekostennachzahlungen. Der Bund fördert das Projekt Deutschlandweit weiter, auch in Bremen. Mit Programmen zur öffentlich geförderten Beschäftigung, wie z. B. über das Instrument §16i/e SGB II, können Teilnehmende weiter im Programm tätig sein; dies kann aber nicht Anzahl der Plätze im AGH Bereich auffangen, so dass ein großer Teil der dringend benötigten Beratungstätigkeiten in den Haushalten nicht mehr geleistet werden kann.

Bremen, 22.01.2024

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