31. Juli 2024

2 Monate Atempause! Dauerhafte Überbrückungslösung für die Anlaufstelle für junge Menschen noch nicht in Sicht

Es ist nur eine kurze Atempause – das [dock]11 kann geöffnet bleiben! Zumindest vorerst bis zum
30. September 2024 und mit abgespecktem Programm. Das erklärte Ziel, eine dauerhafte Lösung für diesen besonderen Ort für junge Menschen zu erhalten, steht jedoch noch aus.

Wie heute mitgeteilt, wird der Basisbetrieb vor Ort im [dock]11 bis Ende September durch die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration finanziert. An 4 Tagen pro Woche wird es also für die betroffenen jungen Menschen weiterhin die Möglichkeit geben, sich im Wegesende 11 zwischen 11 und 18 Uhr aufzuhalten, ein Snackangebot zu bekommen, sich zu duschen und die Kleidung wechseln zu können und vor allem: offene Ohren für die Sorgen und Nöte vorzufinden. Das [dock]11 bleibt also vorerst geöffnet – wenn auch die vormals [an]docken genannte Maßnahmenicht so weitergehen wird, wie in den letzten 6 Jahren. Auch der Name wird sich ändern. Ab nun heißt das Angebot [dock]11.

Nicht mehr im Angebot sind die mobile Beratung in den Stadtteilen und die Einzelfallhilfe. Das Angebot [mobil] andocken hatte zum Inhalt, mit einem kleinen Team 3 Tage in der Woche in Stadtteilen unterwegs zu sein und die jungen Menschen dort zu treffen, wo sie sich aufhalten, an Bahnhöfen, auf öffentlichen Plätzen, in Einkaufsstraßen. In der Einzelfallhilfe wurden gleichzeitig bis zu 12 junge Menschen ganz individuell an das Hilfesystem herangeführt und zum Beispiel zum Jobcenter begleitet, um dort Unterstützung zu bekommen, eine Wohnung oder eine Ausbildung, und den Weg der Straße zu verlassen. Auch diese Intensivhilfe ist nicht mehr vorhanden. Zudem wird es das Angebot nurmehr an 4 statt an 5 Tagen pro Woche geben können und die Öffnungszeiten reduzieren sich auf eine Stunde weniger pro Tag. Für das Team bedeutet dies eine deutliche Reduktion der Personalstunden um 2/3, so dass nicht alle Mitarbeitenden weiterarbeiten können.

Als vor 4 Wochen bekannt wurde, dass die benötigten Kosten zur Durchführung der Maßnahme die vorhandenen Haushaltsmittel übersteigen und das Jobcenter Bremen gezwungen war, die weitere Förderung nicht zu bewilligen, dachten wir, dass das [dock]11 zum 31. Juli 2024 seine Türen für immer schließen muss. Wir, die Waller Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft mbH gemeinnützig (WaBeQ) zusammen mit dem Zentrum für Schule und Beruf (zsb)/Deutsches Rotes Kreuz, setzen nun große Hoffnungen in den zweimonatigen Übergang und dass eine dauerhafte Lösung von den zuständigen Ressorts gefunden wird. Entsprechende Gespräche zwischen und mit den zuständigen Stellen bei den Senatorinnen für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration sowie Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz sollen anberaumt werden.

Seit 2018, als das [dock]11 als erste Anlaufstelle dieser Art in Norddeutschland eröffnet hat, gilt es als Vorbild für viele Städte und Gemeinden, die ähnliche Angebote planten oder bereits umsetzen. 32.000 Mal haben sich die Türen in der Bremer Innenstadt seitdem geöffnet, über 12.000 Beratungsgespräche wurden geführt, über 60 jungen Menschen hat das Angebot den Weg zurück in ein geregeltes Leben geebnet. Träger der Maßnahme in Bremen ist die Waller Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft mbH gemeinnützig (WaBeQ) mit Sitz in Walle in Kooperation mit dem Zentrum für Schule und Beruf (zsb)/Deutsches Rotes Kreuz Bremen.

Bremen, 31. Juli 2024

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