Am 8. August 2024 hatte der Nachbarschaftstreff im Wohnquartier „Wohnen in Vielfalt – Mit Rückenwind in die Arbeitswelt“ zu einem Sommerfest eingeladen. Bei strahlendem Sonnenschein gab es am Nachmittag verschiedenste Angebote und Aktionen für Groß und Klein.
Der BikePoint der WaBeQ GmbHg war mit einer Rikscha vor Ort und hat die Bewohnerinnen und Bewohner über das Gelände kutschiert. Dieses Angebot war besonders bei den Kindern sehr beliebt. Ein weiteres Highlight war eine selbstgebaute Wurfmaschine, denn hier gab es Süßigkeiten zu gewinnen. Beim BEMIL (Bewegungs- und Ernährungsmobil) konnten Kinder ihr Gleichgewicht bei einem Parkour testen. Eine Bewegungsbaustelle besteht aus Holzkisten, Brettern und Balken. Hier konnten die Kinder – auch im gemeinsamen Spiel – in Bewegung kommen und ihre Motorik trainieren.
Neben den Aktionen für Kinder gab es verschiedene Beratungsangebote für die Erwachsenen und die Eltern aus der Nachbarschaft. Das QBZ-Morgenland hat ihr mehrsprachig stattfindendes Angebot der aufsuchenden Bildungsberatung vorgestellt. Mitarbeitende der WaBeQ GmbHg aus den Maßnahmen und Projekten JOBKICK plus, dem Stromspar-Check und von bin+ waren vor Ort in regem Austausch mit den Gästen des Sommerfests. Die Frauen der Schneiderei „Heiße Nadel“ haben selbstgenähte Artikel wie Taschen, Türstopper, Kuscheltiere und viele andere kreative Dinge angeboten.
Für alle gab es ein breites Angebot an Essen und Getränken, wie Gemüse-Quiche, Apfel- und Pflaumenkuchen, Waffeln und Gemüse-Sticks. Auch Frauen aus der Nachbarschaft haben sich mit selbstgemachten Törtchen und anderen leckeren traditionellen Gerichten aus ihrer Heimat am Buffet beteiligt.
Wir bedanken uns bei allen Gästen und Kooperationspartner/innen und bei allen tatkräftig helfenden Händen für diesen schönen Nachmittag.
Foto: Matthias Sabelhaus
Es ist nur eine kurze Atempause – das [dock]11 kann geöffnet bleiben! Zumindest vorerst bis zum
30. September 2024 und mit abgespecktem Programm. Das erklärte Ziel, eine dauerhafte Lösung für diesen besonderen Ort für junge Menschen zu erhalten, steht jedoch noch aus.
Wie heute mitgeteilt, wird der Basisbetrieb vor Ort im [dock]11 bis Ende September durch die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration finanziert. An 4 Tagen pro Woche wird es also für die betroffenen jungen Menschen weiterhin die Möglichkeit geben, sich im Wegesende 11 zwischen 11 und 18 Uhr aufzuhalten, ein Snackangebot zu bekommen, sich zu duschen und die Kleidung wechseln zu können und vor allem: offene Ohren für die Sorgen und Nöte vorzufinden. Das [dock]11 bleibt also vorerst geöffnet – wenn auch die vormals [an]docken genannte Maßnahmenicht so weitergehen wird, wie in den letzten 6 Jahren. Auch der Name wird sich ändern. Ab nun heißt das Angebot [dock]11.
Nicht mehr im Angebot sind die mobile Beratung in den Stadtteilen und die Einzelfallhilfe. Das Angebot [mobil] andocken hatte zum Inhalt, mit einem kleinen Team 3 Tage in der Woche in Stadtteilen unterwegs zu sein und die jungen Menschen dort zu treffen, wo sie sich aufhalten, an Bahnhöfen, auf öffentlichen Plätzen, in Einkaufsstraßen. In der Einzelfallhilfe wurden gleichzeitig bis zu 12 junge Menschen ganz individuell an das Hilfesystem herangeführt und zum Beispiel zum Jobcenter begleitet, um dort Unterstützung zu bekommen, eine Wohnung oder eine Ausbildung, und den Weg der Straße zu verlassen. Auch diese Intensivhilfe ist nicht mehr vorhanden. Zudem wird es das Angebot nurmehr an 4 statt an 5 Tagen pro Woche geben können und die Öffnungszeiten reduzieren sich auf eine Stunde weniger pro Tag. Für das Team bedeutet dies eine deutliche Reduktion der Personalstunden um 2/3, so dass nicht alle Mitarbeitenden weiterarbeiten können.
Als vor 4 Wochen bekannt wurde, dass die benötigten Kosten zur Durchführung der Maßnahme die vorhandenen Haushaltsmittel übersteigen und das Jobcenter Bremen gezwungen war, die weitere Förderung nicht zu bewilligen, dachten wir, dass das [dock]11 zum 31. Juli 2024 seine Türen für immer schließen muss. Wir, die Waller Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft mbH gemeinnützig (WaBeQ) zusammen mit dem Zentrum für Schule und Beruf (zsb)/Deutsches Rotes Kreuz, setzen nun große Hoffnungen in den zweimonatigen Übergang und dass eine dauerhafte Lösung von den zuständigen Ressorts gefunden wird. Entsprechende Gespräche zwischen und mit den zuständigen Stellen bei den Senatorinnen für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration sowie Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz sollen anberaumt werden.
Seit 2018, als das [dock]11 als erste Anlaufstelle dieser Art in Norddeutschland eröffnet hat, gilt es als Vorbild für viele Städte und Gemeinden, die ähnliche Angebote planten oder bereits umsetzen. 32.000 Mal haben sich die Türen in der Bremer Innenstadt seitdem geöffnet, über 12.000 Beratungsgespräche wurden geführt, über 60 jungen Menschen hat das Angebot den Weg zurück in ein geregeltes Leben geebnet. Träger der Maßnahme in Bremen ist die Waller Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft mbH gemeinnützig (WaBeQ) mit Sitz in Walle in Kooperation mit dem Zentrum für Schule und Beruf (zsb)/Deutsches Rotes Kreuz Bremen.
Bremen, 31. Juli 2024
Am 30.07.2024 waren die Bewohner/innen und Anwohner/innen im Wohnquartier „Wohnen in Vielfalt“ in der Seewenjestraße in Gröpelingen eingeladen, beim CLEAN-UP des Wohnquartiers mitzumachen. Dies fand in Kooperation mit Precious Plastic Bremen gUG, EnergieKonsens und dem Quartiertreff Rostockerstraße statt,
Es kamen 12 engagierte Helfer/innen zusammen, die Plastik und Müll mit den ausgegebenen Handschuhen und Zangen in Mülleimer sammelten.
Mit diesen vielen helfenden Händen wurden so in kürzester Zeit viele Müllsäcke gefüllt und die Nachbarschaft von achtlos entsorgtem „wilden Müll“ befreit.
Dieser stört nicht nur auf Straßen, Wegen und Grünflächen, sondern stellt auch ein massives Umweltproblem dar, da z.B. Zigarettenstummel Giftstoffe freisetzen, die etwa 40 Liter Grundwasser pro Filter verunreinigen, oder Mikroplastik in die Umwelt gelangt, das erst nach Jahrzehnten zersetzt ist.
Wie wichtig die richtige Mülltrennung und -entsorgung ist, wurde sehr anschaulich anhand von Schaubildern vermittelt.
Ricardo Santana, der Gründer von Precious Plastic Bremen gUG, hat anhand des gesammelten Mülls die verschiedenen Arten von Plastik aufgezeigt und so wurde deutlich, wie wenig davon tatsächlich wieder verwertbar ist. So wurde auch die Bedeutung der Themen Nachhaltigkeit und Müllvermeidung betont. Hier kann jede/r Einzelne einen Beitrag durch geändertes Einkaufsverhalten leisten z.B. durch die Nutzung von Mehrweg- oder recyclebaren Verpackungen oder durch die Vermeidung von Verpackungen durch den Kauf von unverpackten Lebensmitteln.
Zu diesen Themen gab es einen regen Austausch unter den Kindern, da diese bereits Vorwissen aus dem Schulunterricht einbringen konnten.
Nach einem lebendigen und aktiven Vormittag konnte das Wohnquartier – befreit von wildem Müll -wieder strahlen.
Danke an all die fleißigen Helfer/innen, die in ihrer Freizeit unterstützt haben.
Ein Dank gilt ebenfalls Precious Plastic gUG, EnergieKonsens und dem Quartierstreff Rostockerstraße für die Zusammenarbeit, sowie der Stadtreinigung Bremen für die Bereitstellung des Equipments.
Wir freuen uns auf unseren nächsten gemeinsamen aktiven Einsatz mit der und für die Nachbarschaft.
Donnerstag, 08. August 2024, 14 – 18 Uhr, Seewenjestraße 83
Am 08. August lädt das Projekt BIWAQ zu einem Sommerfest im Nachbarschaftstreff in Gröpelingen ein. Es gibt Aktionen für Groß und Klein:
Das BEMIL wird mit einem Bewegungsangebot für Kinder und einem Elterncafé vor Ort sein, es gibt Essen und Getränke sowie Kaffee und Kuchen.
Zudem richtet die Schneiderei „Heiße Nadel“ einen Basar aus. Verschiedene Stände informieren zu Themen wie Nachhaltigkeit, Beratung und Jobsuche.
Wer möchte, kann etwas für das Buffet mitbringen.
Wir hoffen auf gutes Wetter und freuen uns auf Euch!
Euer Nachbarschaftstreff
Von der Finanzierungskrise für Beschäftigungsmaßnehmen des Bremer Jobcenters sind auch zwei Maßnahmen bei der WaBeQ betroffen: der BikePoint und die Schneiderei „Heiße Nadel“. Für beide Maßnahmen wurde nun eine Weiterfinanzierung bis Ende des Jahres bewilligt.
Was das konkret bedeutet? Beispiel BikePoint: 1 x pro Woche geht das Team vom BikePoint zusammen mit der Bremer Stadtreinigung und der Polizei auf „Abschneidetour“ und entfernt besitzlose Fahrräder an Stellen, an denen sich diese in großen Mengen befinden. Diese sog. Schrotträder werden zunächst für 6 Monate verwahrt, falls sich die Besitzerin oder der Besitzer doch noch melden und das Rad zurück haben wollen. Kommt niemand, werden die Räder auseinandergenommen und behutsam und mit viel Know-How unter professioneller Anleitung zu gebrauchsfertigen Fahrrädern wieder zusammengeschraubt. Diese werden dann an gemeinnützige Organsiationen, Geflüchtetenunterkünfte oder Jugendeinrichtungen abgegeben. Vom Schrott- zum Lieblingsrad – ein Kreislauf, der auch dank der AGH-Teilnehmenden so gut funktioniert. Erst jüngst wurden über 200 Räder an einen Verein übergeben, der u.a. den Bau von Schulen und Lernwerkstätten in Guinea unterstützt. Einen Artikel darüber im Weser Kurier am 26. Juli finden Sie hier: „Räder aus der Überseestadt nach Afrika“ .
Welche persönlichen Auswirkungen der Verlust der Arbeitsgelegenheit auf die Teilnehmenden hat, wird ebenfalls am Beispiel der ArBis im Weser Kurier am 4.07.2024 beschrieben: „Da ist dann ein leerer Raum„, und am Beispiel der Kinder- und Jugendfarm Habenhausen im Weserreport am 7. Juli: „Es ist eine Katastrophe„. Insgesamt waren über 350 Teilnehmendenplätze in 21 Maßnahmen in ganz Bremen zum 1. August 2024 von der Schließung betroffen. Diese erhielten nun eine Verlängerung bis zum 31.12.2024.
Das Jobcenter Bremen sieht sich gezwungen, im Bereich der Förderung von Beschäftigungsmaßnahmen drastisch zu sparen. Diese Kürzungen betreffen auch [an]docken, eine Maßnahme, die sich seit sechs Jahren erfolgreich um junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren ohne festen Wohnsitz und ohne Angliederung an das Hilfesystem bemüht. Die benötigten Kosten zur Durchführung der Maßnahme übersteigen die vorhandenen Haushaltsmittel, daher wird die Förderung für [an]docken nicht bewilligt. Deshalb muss diese bedeutende Maßnahme nun zum 31. Juli 2024 enden.
[an]docken, gestartet im Jahr 2018, war die erste Anlaufstelle dieser Art in Norddeutschland und gilt seither als Vorbild für viele Städte und Gemeinden, die ähnliche Angebote planen oder bereits umsetzen. Träger der Maßnahme in Bremen ist die Waller Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft mbH gemeinnützig (WaBeQ) mit Sitz in Walle in Kooperation mit dem Zentrum für Schule und Beruf (zsb),Deutsches Rotes Kreuz Bremen.
Die Kernaufgabe von [an]docken ist es, jungen Menschen die Wiedereingliederung ins Hilfesystem zu ermöglichen, ihnen akute Unterstützung in verschiedensten Bereichen zu bieten und einen festen Anlaufpunkt zu schaffen, an dem sie sich aufhalten und einfach nur sein können. Dies umfasst Möglichkeiten wie Duschen, Kleidung waschen oder wechseln, ein tägliches Mittagsangebot, sowie Einzelfallberatung in persönlichen Gesprächen, Bewerbungstrainings und Begleitung bei Behördengängen. Besonders hervorzuheben ist das mobile Beratungsangebot, bei dem das Team von [an]docken mit einem Bus durch die Quartiere fährt und junge Menschen direkt dort aufsucht, wo sie sich aufhalten – ohne dass diese den Weg in die Innenstadt machen müssen.
Diese Maßnahme, die täglich eine hohe Anzahl an Besuchenden verzeichnet, ist von unschätzbarem Wert für junge Menschen, die beispielsweise in keinem Hilfesystem angebunden sind. Seit ihrem Bestehen hat [an]docken insgesamt ca. 60 junge Menschen durch Einzelfallhilfe ins Hilfesystem und teilweise in Qualifizierungsperspektiven gebracht. Über die Laufzeit fanden insgesamt 32.000 Besuche und mehr als 12.000 Beratungen statt.
Das plötzliche Aus für [an]docken ist ein herber Schlag für die Betroffenen und die Stadt Bremen. In Bremen gibt es keine gleichwertige Alternative zu diesem Angebot, sodass die jungen Menschen nun Gefahr laufen, wieder in Perspektivlosigkeit zu geraten und sich verstärkt im Stadtbild bemerkbar zu machen. Dem Team von [an]docken bleiben lediglich vier Wochen Zeit, den Standort abzuwickeln und die laufenden Unterstützungsmaßnahmen einzustellen.
Einen Beitrag über die Schließung von [an]docken hat auch der Weser Kurier gebracht: Artikel vom 8.07.2024
Kontakt für Rückfragen bei der WaBeQ:
Assil Amin (Bereichsleitung Berufliche Bildung), a.amin@wabeq.de, Telefon 0176 / 8496 6888
Am 5. Juli 2024 wird es wieder ein Sommerfest für die Anwohnerinnen & Anwohner rund um das Wohnquartier in der Rostocker Straße geben – und für alle Gröpelingerinnen & Gröpelinger und Interessierte, die mit uns den Sommer feiern wollen.
Das Programm ist reichhaltig: Zaubern mit Bodo Becker, das Bewegungsangebot vom bemil, Kinderschminken, ein GLücksrad mit tollen Gewinnen, Kaffee&Kuchen und Leckeres vom Grill sowie als besonderem Highlight einer zweisprachigen Lesung des Buches „Schlüsselkinder“ von Sadik Sahin und Rosi Kluth-Münsch auf Türkisch und Deutsch.
Um 14 Uhr geht es los, wir freuen uns auf reichlich Besuch!
Am 23. April 2024 heißt es wieder: Runter vom Sofa und rein in die Laufschuhe! Zum zweiten Mal läuft die WaBeQ beim B2Run mit mit, bzw. einige Mitarbeitende, die Spaß an der Sache haben. Es geht dabei nicht um Geschwindigkeit sondern um ein gemeinsames Erlebnis und das Teamgefühl, gemeinsam etwas zu erreichen. Wer nicht laufen will, kann auch walken – was sicherlich nicht wenige der vielen Teilnehmenden machen. Es soll Firmen geben, von denen sich mehr als 400 Mitarbeitende angemeldet haben… So viele sind es bei uns nicht, dafür ist unser Grüppchen aber hochmotiviert!
Wir wünschen allen Mitlaufenden und Mitwalkenden VIEL SPASS!
Nähere Infos zum Event gibt es hier https://www.b2run.de/run/de/de/bremen/index.html
Und selbstverständich sind wir auch mit dabei – Sie finden uns an den Ständen 14 und 26! Wir freuen uns auf intensive Gespräche, auf die Möglichkeit, allen Besucher/innen die Vielfalt unserer Angebote vorstellen zu können, und den Austausch mit den anderen rund 30 Aussteller/innen.
Nähere Informationen finden man unter www.vadib.de.
Seit letztem Jahr finden die Messen regional statt und nach Süd, Ost und Nord nun also im Bremer Westen, inkl. Mitte. Neben dem Quartiersbezug hat sich auch das Format der Messe verändert und bietet so die ganz wesentliche Basis für spannende Kontate.
Am 6. März 2024 lud die WaBeQ GmbH gemeinnützig (WaBeQ) zu ihrem ersten Fachtag im Rahmen Maßnahme [an]docken ein, eine Maßnahme nach dem SGB II §16h für entkoppelte junge Menschen, gefördert durch das Jobcenter Bremen. Hintergrund der Veranstaltung waren die zunehmenden Auffälligkeiten junger Menschen mit psychischen Belastungen.
In ihrer Begrüßungsrede betonte Geschäftsführerin Birgit Füllgrabe-Frede die Wichtigkeit des Projektes für junge Menschen in dieser speziellen Lebenssituation und verwies auf die Vielzahl an Projekten und Maßnahmen, die die WaBeQ GmbH gemeinnützig (WaBeQ) im Bereich Bildung, Beschäftigung und Qualifikation anbietet. Die WaBeQ GmbH gemeinnützig engagiert sich seit Beginn ihrer Gründung vor über 25 Jahren besonders für die Perspektiven junger Menschen – so auch das Team von [an]docken, das seit 2018 die Zielgruppe junger Menschen zwischen 18 Jahren und 25 Jahren in den Fokus setzt, die mit multiplen Problemlagen Hilfe benötigen.
Das Leitungsteam von [an]docken Mario Silberborth und Malte Cordes sowie die Mitarbeitenden im [dock]11 in der Bremer Innenstadt gaben den rund 100 Gästen aus der Jugendhilfe aus Bremen und dem ganzen Nordwesten einen Überblick über ihre sechsjährige Tätigkeit. [an]docken steht für niedrigschwellige Unterstützung junger Menschen, die hier anonym von einer Vielzahl an Hilfsangeboten profitieren können, sei es eine warme Mahlzeit, gespendete Kleidung oder einfach ein Ort zum Ausruhen. In den letzten sechs Jahren wurden beeindruckende 34.000 Beratungen zu verschiedenen Themen wie Anträgen, Wohnungslosigkeit, Berufsperspektiven, Gesundheit und Alltagsbewältigung durchgeführt. Neben der Teamleitung sorgen Sozialpädagog/innen, Psycholog/innen und eine Hauswirtschafterin für deren Unterstützung. In den letzten drei Jahren beobachteten die Kolleginnen und Kollegen eine Zunahme an Problematiken, mit denen entkoppelte junge Menschen zu kämpfen haben. Häufig sind das Grundbedürfnisse, die nicht sichergestellt werden können, wie z.B. Wohnraum, Nahrung oder eine gesundheitliche Versorgung, so berichteten Mario Silberborth und Malte Cordes. Aufgrund von mangelnden Angeboten und fehlenden freien Plätzen können beispielweise Menschen mit psychischer Belastung nicht zeitnah versorgt werden.
Das Fachpublikum zeigte Begeisterung für den Impulsvortrag von Kim Sören Huster, Oberarzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie am Klinikum Bremen-Nord. Mit einem Einblick aus der Praxis und statistischen Daten bestätigte er die Zunahme an Herausforderungen und psychischen Belastungen bei jungen Menschen, wie es das Publikum in der anschließenden Diskussion bestätigen konnte. Seine Empfehlung für alle, die im Bereich der Jugendhilfe arbeiten, lautete, eine Ausdehnung von Hilfsangeboten und Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen den Netzwerken anzubieten, wie es beispielsweise die Maßnahme [an]docken leistet. Er betonte zudem, dass der Erfolg der Stabilisierung eines Menschen nach einem klinischen Aufenthalt maßgeblich von der Anschlussversorgung abhängt.
Ein besonderes Highlight für die Teilnehmenden waren vier Workshops zu den Themen Traumafolgestörungen, sexualisierte Gewalt, Deeskalation in der sozialen Arbeit und struktureller Rassismus. Jeder Workshop hat am Ende sein eigenes Fazit gezogen und Tipps gegeben, bspw. dass es für Beratende wichtig ist, sich immer wieder klarzumachen, nicht Teil des Problems sondern immer der Lösung zu sein. Dass man eher mit kleinen Schritte Zugang zum Gegenüber finden und deren Lebenssituationen ändern kann. Oder wie das Kauen eines scharfen Kaugummis in Stresssituationen dazu beitragen kann, sich aus aktuen Anspannungen zu lösen.
Die Resonanz des Fachtags vom Publikum fiel durchweg positiv aus und es wurde deutlich, dass Maßnahmen wie [an]docken einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung junger Menschen leisten.
Am Ende des Tages war das Feedback der Gäste durchweg positiv. Eine Fortsetzung ist nicht ausgeschlossen…